Sonntag, 13. März 2016

An die Strahlen, fertig, los!

Mein Therapieplan sah 20 Bestrahlungen mit je 2 Gray (Einheit der Strahlendosis) vor. Es handelt sich hierbei zwar um eine recht gut verträgliche Dosis, aber um mein Herz zu schonen, musste ich während der Bestrahlung die Luft anhalten.

Während der vier Wochen wurde ich täglich um 11:15 Uhr vom Taxi zu Hause abgeholt. In der Kölner Uniklinik angekommen ging es durch den Hintereingang in die Strahlenklinik und lange Flure im Kellergeschoss entlang. Im Wartebereich angekommen geht es dort ziemlich modern zu. Der Bereich ist nämlich videoüberwacht, sodass das Team sieht, sobald neue Patienten eintreffen. Ich saß meistens keine 5 Minuten und wurde dann direkt in eine freie Kabine gerufen.

Mit einem Handtuch in der Tasche und Markierungen auf dem Oberkörper ging es dann los. Ab in die Kabine, oben herum freimachen und warten, bis das wirklich immer sehr freundliche Krankenhauspersonal mich rein gerufen hat. Dort ging dann alles ganz schnell.

Zunächst habe ich mein Handtuch auf der Liege ausgebreitet und mich darauf gelegt. Von den Wänden strahlen dann Punkte auf die Liege bzw. auf mich und ich wurde dort so ausgerichtet, dass die Laserpunkte genau auf den zuvor auf mir eingezeichneten Markierungen stehen. Wenn das alles passt, durfte ich mich nicht mehr bewegen und das Personal verließ den Raum.

Und los geht's! Um mich herum bauten sich zwei Arme des Geräts auf und über Lautsprecher wurde mir gesagt, dass ich tief einatmen und die Luft anhalten soll. 1,2,3... die Arme kreisen um mich herum und die Bestrahlung läuft. Merken tue ich nichts. 20, 21, 22... puh!! Ich kann nicht mehr. Sobald ich die Luft ausatme, weil ich nicht mehr kann, erkennt das Gerät meine veränderte Position und die Bestrahlung bricht ab. Nachdem ich wieder zu Atem bekommen sind, die erneute Aufforderung, wieder die Luft anzuhalten. Solange, bis die erforderliche Bestrahlung erfolgt ist. Das waren bei mir meistens vier Durchgänge. Danach kam das Personal wieder rein, malte falls nötig nochmal meine Markierungen nach und fertig. Ich durfte mich wieder anziehen und nach Hause fahren. Die Bestrahlung, inklusive An- und Ausziehen war meistens innerhalb von 12 Minuten erledigt.

Auch wenn ich zuvor von verschiedenen Bekannten gehört habe, dass sie sich während der Bestrahlungszeit nicht duschen durften, so war es bei mir anders. Ich durfte mich ganz normal duschen, durfte beim Abtrocknen nur nicht über die Markierungen rubbeln. Nebenwirkungen hatte ich während der Bestrahlung zum Glück keine. Nur wurde ich ab der zweiten Woche recht müde. Ansonsten gingen die vier Wochen, in denen ich täglich zur Bestrahlung musste, schnell vorbei. 

Das Abschlussgespräch war unspektakulär. Es wurde nach meinem Befinden gefragt und da es mir gut ging, war damit auch schon alles gesagt. 6 Wochen später darf ich dann zur Nachsorge erscheinen. Geschafft!!

Chemo vorbei. Bestrahlung vorbei. Eigentlich müsste ich jubeln, oder? Aber irgendwie kann ich mich nicht so richtig freuen. Auch wenn die geplante Therapie abgeschlossen ist, so weiß ich trotzdem nicht, ob die Bestrahlung die gewünschte Wirkung erzielt und den Krebs vernichtet hat. In drei Woche bin ich bei meiner Onkologin zum nächsten Gespräch, mal schauen, was ich dort Neues erfahren werde...

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