Montag, 14. März 2016

Wie geht es nach der Therapie weiter?

Das Wichtigste nach der Therapie ist es nach vorne zu schauen. Das Leben wieder so normal wie möglich zu gestalten. Sport, gute Ernährung und Spaß haben. Nachsorgeuntersuchungen werden einen zwar ein Leben lang begleiten, aber das liegt ja auch in meinem Interesse.

Ich komme gerade aus der Uniklinik. Nachdem mein Port gespült und Blut abgenommen worden ist, hatte ich noch ein Gespräch mit meiner Onkologin. Diese habe ich das letzte Mal nach der Chemo gesehen, ist also schon wieder gut drei Monate her.

Sie wollte von mir wissen, wie es mir während der Bestrahlung ergangen ist und, was ich jetzt noch für Nebenwirkungen habe. Auf der Liste steht nicht mehr viel: schlechte Kondition, gelegentliches Stechen im Tumorbereich, Hitzewallungen und meine Hände, die schnell einschlafen. Und natürlich die noch immer ausbleibende Menstruation. Insgesamt war die Onkologin also sehr zufrieden. Meine Leukozyten sind zwar noch etwas niedrig, aber das ist völlig normal, da diese auch durch die Bestrahlung noch beeinträchtigt sind.

Die nächsten Kontrollen finden im ersten Jahr alle drei Monate statt. In sechs Wochen ist es bei mir soweit und auf dem Plan stehen dann ein CT vom Thorax, Ultraschall vom Bauch, EKG, Herzecho, Lungenfunktionstest und natürlich ein großes Blutbild. Ich vermute, dass die Kontrollen immer sehr aufregend sein werden, weil jede positiv ausfallende Kontrolle ein weiterer Schritt Richtung Leben ist. Aber genauso wie man sich vor der Kontrolle verrückt macht, so ist man nach der Kontrolle vermutlich auch umso glücklicher über ein gutes Ergebnis.

Worauf muss ich die nächste Zeit achten? Ganz besonders soll ich auf meine Luft achten. Wenn diese wieder weniger wird und Atemnot auf der Tagesordnung stehen, sollten alle Alarmglocken läuten, da durch die Bestrahlung, gerade einige Wochen danach, ein erhöhtes Risiko einer Lungenentzündung besteht. Außerdem ist bei Fieber ebenfalls sofort ein Arzt aufzusuchen. Ansonsten wird es zwar schwierig, wieder seinem Körper zu vertrauen, aber auch das wird mit der Zeit wieder kommen.

Empfehlung meiner Onkologin ist Sport. Regelmäßig Sport treiben, da mittlerweile immer mehr Studien belegen, dass Sport einen Rückfall der Krankheit vorbeugen kann. Zudem trägt Sport zu einem guten Wohlbefinden bei und sollte daher - am besten mit Spaß - unbedingt regelmäßig betrieben werden. Die Ernährung ist da schon ein schwierigeres Thema, da es zu allen Empfehlungen auch Widersprüche gibt. Meine Onkologin rät daher zu einer ausgewogenen Ernährung mit möglichst vielen frischen Zutaten. Von einer einseitigen Ernährung rät sie dringend ab.

Auch Arbeiten darf ich nach der Reha endlich wieder. Darauf freue ich mich ganz besonders, denn das bedeutet, dass ich mein neues Leben beginnen kann. Bis es soweit ist, bin ich dann gut neun Monate krank geschrieben gewesen. Eine verdammt lange Zeit! 

Aber jetzt bereite ich mich erstmal auf die Reha in Bad Oexen vor, die am Donnerstag beginnt...


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