Montag, 23. Mai 2016

Meine Stufenweise Wiedereingliederung

Die Stufenweise Wiedereingliederung, auch "Hamburger Modell" genannt, gibt jemandem, der lange Zeit arbeitsunfähig war, die Möglichkeit sich wieder langsam an die Arbeit zu gewöhnen. 

Wie die Zeit vergeht! Seit drei Wochen bin ich mittlerweile wieder im Büro und ich bin sooo glücklich darüber. Ich mochte meine Arbeit auch vor der Erkrankung schon, aber jetzt erfreue ich mich noch viel mehr daran. Endlich habe ich wieder eine Aufgabe, etwas zu tun. Ich komme wieder täglich unter Leute. Der Alltag kehrt langsam wieder zurück.

Wie überall sind auch vor der Wiedereingliederung viele, viele Formulare auszufüllen. Dieses ganze Papier-Chaos macht mich wahnsinnig. Aber da muss man wohl durch. Die Wiedereingliederung wurde mit mir gemeinsam in der Reha geplant, da die Wiedereingliederung ebenfalls Teil der Rehabilitation ist. Gemeinsam haben wir dort einen Stufenplan erstellt, den ich frei mit gestalten durfte. Hierbei gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass mindestens zwei Stufen enthalten sind.

Mein Plan sieht zum Beispielt wie folgt aus:
1. Woche: 3 Stunden täglich
2. Woche: 4 Stunden täglich
3. Woche: 4 Stunden täglich
4. Woche: 6 Stunden täglich

Nachdem wir den Plan in der Reha erstellt haben, wurde er meinem Arbeitgeber zugeschickt, damit dieser ihn genehmigen konnte. Leider kann der Arbeitgeber eine solche Wiedereingliederung auch komplett ablehnen. Ich hoffe jedoch, dass das die Ausnahme ist. Bei mir war dies zum Glück kein Problem, sodass ich innerhalb weniger Tage das Okay hatte. Danach musste ich die Bestätigung vom Arbeitgeber und Arzt an die Deutsche Rentenversicherung schicken, da diese während der Wiedereingliederung weiter das Übergangsgeld zahlt. Man gilt nämlich weiterhin als arbeitsunfähig.

Da bei mir, wie gesagt, alles genehmigt wurde, konnte ich knapp drei Wochen nach der Reha endlich wieder arbeiten. Da ich einen Bürojob habe und somit keine körperliche Arbeit leisten muss, habe ich mir da wenig Gedanken gemacht, dass ich den Stufenplan nicht schaffen kann. Heute, in der vierten Woche, macht mir die Arbeit zwar nach wie vor sehr viel Spaß und ich würde am liebsten schon wieder Vollzeit arbeiten, aber ich merke auch, dass ich mittags/nachmittags wirklich kaputt bin und ein kleines Schläfchen vertragen könnte. Ich halte mich allerdings tapfer bis zum Abend wach. 

Auch wenn einige nach langer Krankheit am liebsten wieder voll durchstarten möchten (mich eingeschlossen), so ist die Stufenweise Wiedereingliederung dennoch sinnvoll. Man muss sich wirklich erst langsam wieder an das Arbeiten, die hohe Konzentration, das frühe Aufstehen und vieles mehr gewöhnen. Aber es macht mir dennoch richtig Spaß den Alltag wieder neu zu entdecken!

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