Montag, 8. August 2016

Beurteilung: stable disease

Um es mit den Worten meiner Onkologin zu sagen: "Das CT ist gut. Damit das Wichtigste schon mal gesagt ist..." Das ist es doch, was man bei seiner Nachsorge hören möchte. So wenige Worte reichen aus, um einem eine riesige Last zu nehmen. Um einen wieder tief durchatmen zu lassen. Geschafft!!

Geschlafen habe ich diese Nacht eigentlich ganz gut. Aber als ich dann heute Morgen aufgewacht bin, habe ich die aufkommende Unruhe in mir gespürt. Das Wochenende habe ich versucht nicht an die bevorstehende Befundbesprechung zu denken, aber heute musste ich mich allen Eventualitäten stellen. Auf dem Weg zur Uniklinik waren mein Freund und ich spürbar angespannt, jeder auf seine Art und Weise. Die Fahrt war eine Mischung aus Herumalbern, um die Anspannung zu überspielen und in Gedanken verbundenes Schweigen. Ich war so endlos froh, dass mein Freund auch heute wieder bei mir war. Wie schön ist es, diesen so schweren Weg nicht alleine gehen zu müssen...

Die Treppen vom Parkhaus hoch in die Klinik habe ich gedacht, ich klappe jeden Moment zusammen. Mein Herz war am Pumpen wie verrückt, mein Brustkorb hat geschmerzt, so als würde der Lymphknoten sich ganz bewusst unangenehm bemerkbar machen wollen. In diesem Moment spürte ich wirklich Angst in mir hoch kriechen. 

Nachdem das Warten ein Ende hatte und meine Onkologin uns zu sich rief eröffnete sie das Gespräch zunächst mit "Das CT ist gut. Damit das Wichtigste schon mal gesagt ist." Puh... Erleichterung. Freude. Glück. Die Worte aus ihrem Mund zu hören waren so schön, so befreiend. Wir hätten beide Luftsprünge machen können. Da dies ja die eigentlich erste Nachsorge war, war sie für uns umso wichtiger. Das war die erste Zeit ohne Therapie und ich hatte immer im Hinterkopf, dass in der Zeit wieder viel Böses in meinem Körper hätte passieren können. Aber das ist es nicht. Was eine Freude! Das CT und auch das Blutbild waren absolut in Ordnung. 

Am Ende des Befundes steht: "Beurteilung: stable disease". Mhhh... meine Onkologin hatte es auch erläutert, aber irgendwie klingt es trotzdem komisch. Oder nicht? Es bedeutet ja quasi eine Krankheitsstabilisierung. Wirklich positiv finde ich diese Ausdrucksweise zwar nicht, aber immerhin heißt es ja auch, dass es kein Fortschreiten der Krankheit gibt und das ist das Wichtigste. Da mir der betroffene Lymphknoten nicht entfernt worden ist, wird auf dem CT immer das tote Narbengewebe zu sehen sein. Dies wird künftig zu mir gehören. Solange darin aber keine bösartigen Zellen aktiv werden, bleibe ich gesund.

Wir sind so dankbar und glücklich über diese Nachricht. Es lohnt sich also zu kämpfen!! An alle, die gerade noch in der Chemotherapie oder Bestrahlung stecken: gebt nicht auf! Kämpft! Vertraut den Ärzten und vertraut vor allem eurem Körper! Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Abend.


Keine Kommentare: